Die „unsichtbaren Helden“: Wenn Eltern von Förderkindern am Rande des Burnouts stehen

Die „unsichtbaren Helden“: Wenn Eltern von Förderkindern am Rande des Burnouts stehen

Von außen betrachtet mag es so aussehen, als würden Eltern von Kindern mit Förderbedarf ihr Leben erfolgreich meistern. Sie jonglieren Termine, Therapien und schulische Herausforderungen, während sie gleichzeitig ihre Kinder bedingungslos unterstützen. Doch hinter der Fassade des scheinbaren Erfolgs kämpfen viele dieser Eltern mit einem ernsthaften Problem: dem Burnout. In diesem Blogartikel möchte ich aufzeigen, wie Burnout bei überlasteten Eltern von Förderkindern entstehen kann und welche Schritte sie unternehmen können, um wieder zu sich selbst zu finden. Und vor allen Dingen erfahren Sie, welchen Beitrag die My Life Matters Initiative diesbezüglich leistet.

Burnout bei Eltern von Kindern mit Förderbedarf: Ursachen und Bewältigungsstrategien

Der Alltag von Eltern von Förderkindern ist geprägt von Überforderung, Stress und permanenter Sorge um das Wohl ihres Kindes. Sie müssen ständig Entscheidungen treffen, sich mit Ärzten, Therapeuten und Lehrern auseinandersetzen und dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellen. Dieser Dauerstress und die hohe Verantwortung können dazu führen, dass Eltern von Förderkindern sich selbst vernachlässigen und langfristig an ihre Grenzen geraten.

Bei My Life Matters haben wir uns deshalb auch auf jene Eltern spezialisiert, die durch tägliche Herausforderungen unter einem Burnout leiden. Wir kennen nicht nur die Ursachen für Burnouts, wir entwickeln demnach auch individuelle Strategien, diese zu bewältigen. Bei uns lernen Eltern, wie sie herausfordernde Situationen leichter bewältigen können. Durch eine umfassende Analyse individueller Bedürfnisse bieten wir praktische Unterstützungen an. Unser Ansatz zielt darauf ab, Selbstfürsorge zu fördern. So können Eltern wieder die Kraft finden, die täglichen Anforderungen besser zu bewältigen.

Was ist ein Burnout?

Ein Burnout ist eine Belastungsreaktion. Er tritt normalerweise auf, wenn Menschen dauerhaftem Stress ausgesetzt sind. Ein Burnout manifestiert sich in psychischer, emotionaler und physischer Erschöpfung. Darüber hinaus empfinden Eltern ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Hilflosigkeit. Selbst einfache Dinge sind extrem schwierig zu erledigen.

Die Ursachen eines Burnouts sind unterschiedlich. Sie können berufliche oder persönliche Faktoren sein. Beispielsweise können hohe Maßstäbe an den Perfektionismus, soziale Unterstützung und Selbstfürsorgefähigkeit ein Burnout verursachen.

Kinder mit Förderungsbedarf – warum erleiden Eltern oft ein Burnout?

Studien zeigen, dass Eltern von Kindern mit Förderbedarf ein deutlich höheres Risiko für Burnout haben als Eltern von Kindern ohne Förderbedarf:

  • Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass etwa 50% der Eltern von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen Symptome von Burnout zeigten, verglichen mit etwa 20% der Eltern von Kindern ohne besondere Förderbedarfe.
  • Eine Studie aus dem Jahr 2020, veröffentlicht im „Journal of Pediatric Psychology“, zeigt sogar, dass Eltern von Kindern mit Entwicklungsstörungen ein doppelt so hohes Risiko für Depressionen und Angststörungen haben als die anderen Eltern.
  • Laut einer Umfrage der Organisation „Caregiver Action Network“ geben 68% der befragten Eltern von Kindern mit Behinderungen an, dass sie erhebliche finanzielle Belastungen erleben. Zusätzlich berichten 70% der Eltern, dass sie ihre berufliche Tätigkeit reduziert oder ganz aufgegeben haben, um sich um ihr Kind kümmern zu können.


Aber warum haben Eltern von bedürftigen Kindern ein höheres Risiko für einen Burnout?Dies lässt sich vor allem durch die täglichen Herausforderungen und besonderen Belastungen erklären, denen diese Kinder und ihre Familien gegenüberstehen. Neben den üblichen Anforderungen des Elternseins müssen Eltern von Kindern mit Förderbedarf auch erhebliche körperliche, emotionale und finanzielle Anstrengungen bewältigen. Der chronische Stress, der aus der intensiven Betreuung und Unterstützung eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen resultiert, kann zudem zur sozialen Isolation führen. Eltern haben oft Schwierigkeiten, soziale Kontakte und Beziehungen aufrechtzuerhalten, da die speziellen Bedürfnisse ihres Kindes eine besondere Berücksichtigung erfordern und Freizeitaktivitäten sowie soziale Interaktionen einschränken können.
Und noch etwas: Zusätzliche medizinische Ausgaben und spezielle Behandlungen führen oft zu finanziellen Belastungen, die nicht immer vollständig von der Krankenversicherung abgedeckt werden. 
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die emotionale Belastung, die mit Gefühlen wie Sorge, Schuld oder Zukunftsangst einhergeht. Daher ist es entscheidend, dass Eltern von Kindern mit Förderbedarf Zugang zu Ressourcen erhalten, die sowohl ihren eigenen Bedürfnissen als auch denen ihrer Familie gerecht werden.

Wie genau kann My Life Matters bei Burnout, Eltern helfen?

Bei My Life Matters verstehen wir die Belastungen, denen Eltern von Kindern mit Förderbedarf ausgesetzt sind, und wie schnell diese zu Burnout führen können. Unser spezialisiertes Team bietet verschiedene Behandlungsstrategien an, um Burnout entgegenzuwirken und das Wohlbefinden der Eltern zu fördern.

Individuelle Beratung und Coaching

Wir bieten personalisierte Coaching-Sitzungen an, um Stressfaktoren zu identifizieren und bewältigbare Strategien im Einzelfall zu entwickeln. Diese Sitzungen zielen darauf ab, die Belastbarkeit der Eltern zu stärken und ihnen konkrete Werkzeuge an die Hand zu geben, um den Alltag besser zu meistern.

Physische, psychologische und seelische Unterstützung

Durch die Experten bei My Life Matters sind wir im Stande, für professionelle physische, psychologische und seelische Unterstützung in individuell angepassten Einzel-Sitzungen sowie für Tipps und Vernetzungen zu sorgen. Durch unser Netzwerk helfen wir Eltern, ihre mentale Gesundheit zu verbessern und emotionale Belastungen zu reduzieren.

Informationen und Ressourcen

Wir stellen umfassende Informationen und praktische Hilfsmittel zur Verfügung. Dazu gehören Hinweise zu finanzieller Unterstützung, spezialisierte Dienstleistungen, Bildungsangebote und weitere wichtige Ressourcen für Kinder mit Förderbedarf. Diese Unterstützung erleichtert den Eltern den Zugang zu notwendigen Hilfen und entlastet sie im Alltag.

Familienorientierte Unterstützung

Ebenfalls bieten wir familienorientierte Unterstützung an. Diese zielt darauf ab, die familiäre Dynamik zu stärken. So z. B. Schulungsprogramme, die Eltern Strategien zur Stressbewältigung, Zeitmanagement und Erziehungskompetenzen vermitteln.
Durch diese ganzheitlichen Ansätze unterstützt My Life Matters Eltern dabei, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern. Belastungen werden reduziert und die Fähigkeiten der Eltern gestärkt. Wir helfen Eltern dabei, Herausforderungen der Betreuung eines Kindes mit Förderungsbedarf erfolgreich zu bewältigen.

Anzeichen für ein Burnout

Die Anzeichen für ein Burnout bei Eltern von förderungsbedürftigen Kindern sind vielseitig. Physische und auch emotionale Symptome können dafür ausschlaggebend sein. Typische Anzeichen sind:

Chronische Erschöpfung

Chronische Erschöpfung äußert sich durch anhaltende Müdigkeit und Energielosigkeit, wodurch es den Eltern schwerfällt, den täglichen Anforderungen gerecht zu werden.

Emotionale Erschöpfung

Emotionale Erschöpfung zeigt sich durch Gefühle der Überforderung und Hoffnungslosigkeit sowie durch erhöhte Reizbarkeit und Frustration.

Verminderte Leistungsfähigkeit

Eltern können Schwierigkeiten haben, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder diese zu erledigen. Dies führt zu einer verminderten Leistungsfähigkeit.

Entfremdung von Aufgaben

Das Interesse als auch die Motivation, sich um das Kind zu kümmern oder den täglichen Verpflichtungen nachzukommen, können abnehmen.

Körperliche Symptome

Körperliche Anzeichen für chronischen Stress und Burnout können umfassen:

  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schlafstörungen und 
  • ein geschwächtes Immunsystem

Rückzug und Isolation

Eltern könnten sich zunehmend zurückziehen, soziale Aktivitäten vermeiden und sich isoliert fühlen, was zu einem Mangel an sozialer Unterstützung führt.

Veränderungen im Verhalten

Ein ungesundes Essverhalten sowie der Konsum von Drogen können Anzeichen dafür sein, dass man als Elternteil versucht, mit diesen Belastungen umzugehen.
Diese Symptome sollten unbedingt ernst genommen werden, da Burnout nicht nur die Gesundheit der Eltern negativ beeinflusst, sondern auch die Betreuung des Kindes beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe und Unterstützung zu suchen, um diese Symptome zu bewältigen und präventive Maßnahmen gegen weiteres Burnout zu ergreifen.

Ursachen für Burnout bei Eltern

Ein Burnout bei Eltern kann durch eine Vielzahl von Ursachen entstehen. Im Fall von Eltern von Kindern mit Förderungsbedarf kommen oft spezifische Belastungsfaktoren hinzu:

  • chronischer Stress
  • hohe Verantwortung und Sorge
  • emotionale Belastung
  • finanzielle Herausforderungen
  • mangelnde soziale Unterstützung
  • unausgewogenes Work-Life-Balance


Diese Faktoren, einzeln oder in Kombination, können das Risiko für Burnout bei Eltern von Kindern mit Förderbedarf erheblich erhöhen. Es ist essenziell, diese Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Unterstützung sowie Bewältigungsstrategien in Anspruch zu nehmen.

Spezialfall Burnout bei Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen

Wie oben schon angedeutet, sind Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen durch die zusätzlichen Herausforderungen in der Kinderbetreuung besonders Burnout gefährdet. Diese Belastungen wirken sich oft auf verschiedene Lebensbereiche aus und manifestieren sich in einer Vielzahl von Symptomen:

  • Chronische Müdigkeit: Selbst nach ausreichendem Schlaf fühlen sich Eltern oft erschöpft, was die Bewältigung täglicher Aufgaben zusätzlich erschwert.
  • Komplexe Betreuungsanforderungen: Neben den alltäglichen Bedürfnissen des Kindes erfordert die allumfassende Betreuung zusätzliche Anstrengungen.
  • Emotionale Belastung: Die fortwährende Fürsorge für das Wohl des Kindes kann zu Gefühlen der Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit führen, besonders wenn Fortschritte unsicher sind.
  • Soziale Isolation: Es fällt Eltern möglicherweise schwer, über ihre Situation zu sprechen, was zu sozialer Isolation und verstärkter psychischer Belastung führt.
  • Individueller Betreuungsansatz: Ein maßgeschneiderter Ansatz ist unerlässlich, um die speziellen medizinischen und therapeutischen Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen.


Diese Eltern benötigen deshalb nicht nur Unterstützung, sondern ein regelrechtes Ressourcenmanagement:

Spezielle Programme: Durch Teilnahme an Gruppen oder spezialisierten Beratungsangeboten können Eltern Strategien zur Stressbewältigung erlernen.

Beratung und Unterstützung: Professionelle Beratung hilft Eltern, ihre emotionalen Herausforderungen anzugehen und ihre Belastung zu reduzieren.

Ressourcenbereitstellung: Informationen über finanzielle Unterstützung und spezialisierte Dienstleistungen erleichtern den Zugang zu notwendigen Hilfsmitteln.
Individuelle Betreuung und Begleitung: Spezielle Therapeutische Massnahmen zu einem ausgeglichenen Körper-Geist-Seele System, um den Herausforderungen des Alltags aus einer inneren Stabilität heraus begegnen zu können.
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Eltern zu stärken und ihre Fähigkeiten im Umgang mit den Herausforderungen der Betreuung eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen zu verbessern. So kann langfristig das Burnout-Risiko reduziert und die Gesundheit der gesamten Familie gefördert werden.

Welche Bewältigungsstrategien gibt es?

Bei Eltern von Kindern mit Förderungsbedarf gibt es unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung von Burnout, die darauf abzielen, die Belastungen zu verringern und die Widerstandsfähigkeit zu stärken:

  • Selbstfürsorge praktizieren: Eltern sollten Zeit für sich selbst einplanen, um ihre physische und emotionale Gesundheit zu pflegen. Regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und körperliche Aktivität können helfen, die Belastung zu verringern.
  • Unterstützung suchen: Es ist wichtig, ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, sei es durch Familie, Freunde oder andere Eltern in ähnlichen Situationen. Wir bei My Life Matters vernetzen Sie!
  • Realistische Erwartungen setzen: Eltern sollten lernen, realistische Erwartungen an sich selbst und ihr Kind zu setzen. Es ist wichtig anzuerkennen, dass Fortschritte oft schrittweise erfolgen und dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten, wenn nötig.
  • Zeitmanagement und Priorisierung: Effektives Zeitmanagement hilft dabei, den Tag strukturiert zu gestalten und Prioritäten zu setzen. Dies kann helfen, Überforderung zu vermeiden und den Fokus auf das Wesentliche zu lenken.
  • Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen: Psychologische Beratung oder ganzheitliche Therapie-Ansätze können Eltern helfen, mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen, die mit der Betreuung eines Kindes mit Förderungsbedarf verbunden sind. Professionelle Hilfe mit My Life Matters kann auch bei der Entwicklung von Bewältigungsstrategien unterstützen.
  • Akzeptanz und Flexibilität: Es ist wichtig, die eigene Situation anzunehmen und sich anzupassen. Flexibilität im Umgang mit Veränderungen und die Akzeptanz von Grenzen können helfen, Stress zu reduzieren und die psychische Belastung zu mindern.
  • Achtsamkeit, Stressbewältigungstechniken, Körpergesundheit und Sport:Techniken wie Meditation, Atem- und Bewegungsübungen oder Achtsamkeitspraktiken können helfen, den Stresslevel zu senken und emotionale Stabilität zu fördern.
  • Fachliche Beratung zu finanziellen und rechtlichen Fragen: Insbesondere, wenn unerwartete finanzielle Belastungen auftreten, kann es hilfreich sein, sich professionell beraten zu lassen, um die finanzielle Situation zu klären und Stress zu reduzieren.

Fazit

Eltern von Kindern mit Förderbedarf stehen vor einzigartigen Herausforderungen, die sie einem erhöhten Risiko für Burnout aussetzen. 
Diese Eltern brauchen ein Netzwerk, dass über psychologisches, schulisches, therapeutisches und finanzielles Know-How verfügt. Wir bei MyLifeMatters können Ihnen als betroffene Eltern nicht nur Auskunft geben, sondern Sie in allen Bereichen unterstützen.
Wir beraten, vernetzen und setzten uns für Sie ein.

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